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Hormonelle & weitere Verhütungsmethoden für Frauen
Mechanische Verhütungsmethoden
Kann antibiotika die hormonelle verhütung beeinträchtigen?
Eine ganz natürliche Verhütungsmethode?
Hormonelle Verhütungsmethoden enthalten künstliche Hormone, entweder Östrogen & Gestagen, oder Gestagen alleine, die in den Körper freigesetzt werden, um den Eisprung zu verhindern.
Hormonelle Verhütungsmethoden verhindern den Eisprung, verdicken den Zervixschleim, damit die Spermien das Ei nicht erreichen können und sie lassen das Gewebe der Gebärmutter dünner werden, um das Einnisten eines befruchteten Eies zu unterbinden (=Schwangerschaft).
Es gibt auch mechanische Verhütungsmittel, ganz ohne Hormone, wie zum Beispiel das Kondom, Diaphragma, die Kupferspirale und der Verhüttungs-Schwamm.
Hier ein paar Grundinformationen über verschiedene Formen hormoneller Verhütungsmethoden:
Verhütungs-Pflaster: Dieses schaut tatsächlich wie ein Heftpflaster aus. Es wird auf die Haut geklebt und gibt die künstlichen Hormone Estrogen und Gestagen ab (die gleichen Hormone wie bei der Pille). Drei Wochen lang wird jede Woche ein neues Pflaster aufgeklebt, danach folgt eine Woche Pause.
Implantat: Dies ist ein flexibles, ca. 4 cm langes Schläuchlein, das unter die Haut des Oberarmes eingepflanzt wird. Es gibt über ca. drei Jahre das künstliche Hormon Gestagen ab. Für das Einsetzen und Entfernen des Implantates ist ein kleiner chirurgischer Eingriff nötig.
Verhütungsspritze: Diese Spritze kann entweder in die Pobacke oder in den Oberarm gesetzt werden. Es gibt verschiedene Spritzen, die entweder 8 oder 13 Wochen lang wirken. Wenn die Spritze einmal im Körper ist, kann sie nicht mehr entfernt werden. Dies kann ein Nachteil sein, wenn man die Hormone nicht gut verträgt und Nebenwirkungen hat. In diesem Fall müssen die 8-13 Wochen abgewartet werden, um die Verhütungsmethode zu ändern.
Hormonspirale: Eine kleine T-förmige Plastickspirale, die in der Gebärmutter eingesetzt wird und dort das künstliche Hormon Gestagen abgibt. Diese kann bis zu fünf Jahre wirken und jederzeit (professionell) wieder entfernt werden.
Verhütungsring: Dies ist ein kleiner, weicher Plastikring, den du selbständig im inneren deiner Vagina einlegst und der dort bis zu 21 Tage bleiben kann. Auch er gibt künstliche Hormone ab. Nach dem Entfernen wird er in einem speziellen Einwegbeutel entsorgt und nach einer siebentägigen Pause wird ein neuer Ring eingesetzt.
Hinweis: für medizinesche Beratung und mehr Informationen zu hormoneller Verhütung kontaktiere deine Gynäkologin/deinen Gynäkologen, oder ein Gesundheitszentrum/Ärztezentrum.
Beachte: All diese hormonellen Verhütungsmethoden und auch andere, mechanische Methoden wie Kupferspirale, Diaphragma, Verhütungsschwamm, Verhütungscomputer und Natürliche Familienplanungsmethode (NFP) schützen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. NUR KONDOME SCHÜTZEN DAVOR!
Mechanische Verhütungsmethoden
Kupferspirale: Dies ist ein kleines Plastickstück, mit Kupferdraht umwickelt, welches von einer Gynäkologin oder einem Arzt in der Gebärmutter eingesetzt wird. Das Kupfer, das die Spirale abgibt, ist für Spermien giftig und hindert sie daran, im weiblichen Körper zu überleben. Die Kupferspirale kann ca. 5-10 Jahre im Körper bleiben, sie kann aber jederzeit professionell wieder entfernt werden. Eine bekannte Nebenwirkung der Spirale ist, dass die Menstruation stärker, oder länger werden kann. Wenn die Kupferspirale “versagt”, besteht ein leicht erhöhtes Risiko für eine Bauchhölenschwangerschaft (wenn sich ein befruchtetes Ei außerhalb der Gebärmutter einnistet, meistens in einem der Eileiter – Eileiterschwangerschaft genannt).
Diaphragma: Dies ist ein flexibles, weiches Silikon- oder Latex-Teil, welches in Kombination mit Spermizid benutzt wird (eine Crème oder ein Gel, der Spermien davon abhält, in die Gebärmutter zu gelangen und sie abtötet). Das Diaphragma wird selbständig in der Vagina platziert, so, dass es den Muttermund verdeckt. Es wird nur dann benutzt, wenn man Sex hat und kann jederzeit vor dem Sex eingeführt werden (drei Stunden vor dem Sex müsste nochmals Spermizid benutzt werden). Es könnte eine Weile dauern, bis man sich im Umgang mit dem Diaphragma sicher und wohl fühlt. Es gibt auch Menschen, die empfindlich (allergisch) auf das Spermizid reagieren.
Verhütungs-Schwamm: Dies ist ein spezifischer Kunstoffschwamm, der Spermizid enthält. Er wird vor dem Sex in die Vagina eingeführt. Der Schwamm kann nicht wiederverwendet werden. Ein Schwamm kann bis zu 24 Stunden benutzt werden, wenn nötig, kann er bis zu sechs Stunden nach dem Sex in der Vagina bleiben. Er sollte allerdings nie länger als 30 Stunden im Körper bleiben. Wie alle anderen Verhütungsmethoden (außer Kondomen), schützt auch der Schwamm nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Fruchtbarkeits–Wahrnehmungs-Methode (Auch Natürliche Familienplanung, NFP, genannt): Bei dieser Methode beobachtest du jeden Tag deinen Körper und seinen Zyklus. Dies bedeutet, dass du während deinem Menstruationszyklus beobachtest, ob es Anzeichen oder Symptome für Fruchtbarkeit in deinem Körper gibt und diese hältst du in einem Tagebuch fest, um eine Schwangerschaft vorzubeugen. Du überwachst die Dauer deines jeweiligen Menstruationszykluses, misst täglich deine Körpertemperatur, untersuchst die Konsistenz deines Ausflusses (Zervixschleims) und notierst alles in einem Tagebuch.
Durch diese Methode kannst du ein vertiefteres Bewusstsein über deinen Körper bekommen und sie ist ganz natürlich, ohne Hormone oder Kunststoffe. Dadurch gibt es keinerlei Nebenwirkungen! Wichtig ist, dass man sich der Methode voll und ganz zuwendet, die Beobachtungen und Einträge ernst nimmt und regelmässig durchführt. Es kann drei bis sechs Menstruationszyklen, mit täglichen Einträgen, dauern, bis man die Methode und vor allem seinen Körper gut kennt und man sich ganz darauf verlassen kann.
Notfallverhütung: Diese kann benutzt werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern, nachdem man ungeschützten Sex hatte, zum Beispiel, wenn man die Pille vergessen hat oder das Kondom geplatzt ist. Es wird empfohlen, die Notfallverhütung so bald wie möglich anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.
Es gibt zwei Arten von Notfallverhütung:
- Die „Pille danach“, eine Hormon-Pille, die das Einnisten einer allenfalls befruchteten Eizelle verhindert.
- Die Spirale danach, die bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr in die Gebärmutter eingesetzt werden kann.